Vereinsgründer des GAK im Jahr 1902


Ehrenmitglied Oberrechnungsdirektor i.R. Franz Egger (*1881, †28.1.1966)


Die Gründungszeit des GAK

Wohnadresse von Franz Egger zur Zeit der Vereinsgründung war Paradeishof 3, 3. Stiege, 3. Stock (Innenhof von Kastner&Öhler).

Anlässlich der allerersten Hauptversammlung des Grazer Athletiksport-Clubs am 18.10.1902 im Restaurant "Zum Bierjackl" (Beginn 20 Uhr, Ende 23:30 Uhr) wurden von den 17 Gründungsmitgliedern nur neun Personen in eine offizielle Funktion gewählt. Einer davon war der 21-jährige Franz Egger, der zum Leiter der Abteilung Fußball und zum 1. Spielwart (Kapitän und Trainer) bestellt wurde. Egger besaß innerhalb der Mannschaft unumstritten den härtesten und weitesten Schuss. 

Zu den Höhepunkten seiner Spiele zählte sicherlich der 5:0 Sieg über Sturm Graz am 25.9.1910


Ein Multitalent und Österreichischer Meister

Franz Egger, der ja nicht nur zu den besten Fußballern des GAK der damaligen Zeit zu zählen ist, sondern auch einer der besten Leichtathleten. Schon nach wenigen Jahren des Trainings errang er 1914 den österreichischen Meistertitel im Weitsprung mit 6,95 Meter. Im selben Jahr stellte Egger auch den österreichischen Rekord mit 7,18 Meter auf. Auch bei Diskusbewerben errang er Erfolge.

Sicherlich wären noch einige schöne Erfolge in seiner Paradedisziplin möglich gewesen, allerdings kämpfte Egger schon seit einigen Jahren mit Rheumatismus und beendete dadurch auch höchstwahrscheinlich seine aktive Laufbahn frühzeitig.

Aus diesem Grund spielte er in schon relativ jungen Jahren nur mehr bei den Alten Herren des GAK mit. Sein dortiger Höhepunkt war sicherlich das Spiel gegen die Theatersolisten im Jahr 1914.


Ehrenmitgliedschaft

Für seine Verdienste um den GAK wurde Franz Egger folgerichtig zum Ehrenmitglied des GAK ernannt.


Kriegsdienst

Franz EGGER wurde als Leutnant in die 2. Kompanie des das Küstenländisch-Krainerische Feldjägerbataillon 20 (Cormon, Region Friaul) einberufen, im Juli 1915 im Rang eines Oberleutnants d.Res. verwundet (Verlustliste 234) und im Dezember 1915 mit dem Prädikat „Allerhöchste Zufriedenheit“ ausgezeichnet. Grund dafür war, dass Egger zu den wenigen überlebenden Offizieren des FJB 20 bei den Kämpfen am Dnjestr (Nähe Zezawa) vom 11. bis zum 13. Juni 1915 zählte und besondere Tapferkeit im Kampf gegen die anstürmenden Kosaken bewies. Vom FJB 20 überlebten nur ganz wenige Offiziere und 8 Soldaten. Vor allem der Blutzoll der Offiziere war außergewöhnlich hoch.


Seine Berufslaufbahn

Nach der Matura trat Franz Egger in die steirische Landesverwaltung ein. 1919 erfolgte seine Ernennung vom Rechnungsrevidenten zum Rechnungsrat. Um 1946/47 trat Franz Egger als Oberrechnungsdirektor (Dienstklasse VII) in den Ruhestand über. Dieser Amtstitel war zur damaligen Zeit nur wenigen sogenannten B-Beamten (Maturanten) vorbehalten. Sein Wohnungswechsel von der Sonnenstraße 4 in die Auenbruggergasse 37 (heutiges LKH-Gelände) erfolgte höchstwahrscheinlich auch in dieser Zeit.


Franz Egger starb nach langer schwerer Krankheit am 28.6.1966 im LKH Graz. Die Verabschiedung erfolgte am 1.2.1966 in der Grazer Feuerhalle. Eine große Abordnung des GAK erwies dem Gründungsmitglied die letzte Ehre.